Leseprobe 5 Kurzgesch. - ELW-Verlag

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Leseprobe: 5 Kurzgeschichten

Aus der Kurzgeschichte: Auf Boral

... Gerrit flüstert: „Das sieht doch so aus, als wenn diese  Idioten, die Tiere gar nicht frei rumlaufen lassen können. Eigentlich  müssten wir doch schon längst tot sein, oder?“
„Stimmt Gerrit. Wenn  es so ist, dann würde dies ein wenig unsere Chancen erhöhen. Also  müssten wir versuchen die "Gerger", die die Tigerwölfe führen,  unschädlich zu machen. Gib das bitte an unsere Leute weiter.“
„Wird  sofort erledigt.“ Gerrit dreht sich um und informiert entsprechend. Es  kommt die Frage zurück, wie man die denn erkennen soll.
Da brüllt  Jarin los: „Macht euere verdammten Augen auf, wir wissen es auch nicht.  Vielleicht fragt ihr noch, ob man die an ihren rosaroten Unterhosen  erkennen kann.“ Ganz hinten lacht jemand laut los. Die anderen stimmen  ein.
„Na gute Laune haben wir ja noch vor unserem Tod“, grinst Jarin.

Gerrit  steckt sich eine seiner lang aufgehobenen schwarzen stinkenden Zigarren  an und zieht tief den Rauch in die Lunge. Während er die Blechdose, in  der sich noch einige dieser Rauchbomben aufhalten, schließt, blickt er  zu ihren Gegnern hinüber. Schwarze Wolken ausstoßend grinst er: „Jetzt  könnt ihr kommen, ihr Eidechsen.“
Gerade will er Jarin darauf  aufmerksam machen, dass sich auf der linken Seite auch eine Gruppe  heranschleicht, da bedeutet der ihm, dass er das gleichfalls schon  bemerkt hat.
Gerrit überprüft noch einmal seine Waffen und stellt  sich auf einen kurzen, aber heftigen Kampf ein. „Das war es also auf  diesem kleinen Eiland irgendwo am Rande des Universums“, grinst er vor  sich hin. „Die schönsten Jahre meines Lebens, habe ich hier verbringen  dürfen, wenn auch geschrumpft. Keine Sekunde würde ich gegen ein anderes  Leben eintauschen. Die schönste aller Frauen gehört zu mir. Sie hat mir  die besten Kinder geschenkt, die man haben kann. Was will ich mehr.  Wenn ich jetzt gehe, dann kannst ich mit hoch erhobenem Kopf gehen. Auch  wenn ich gleich zu Staub gebissen werde.“ Er verzieht sein Gesicht.  „Das ist wirklich abscheulich. Aber es kommt mal so und mal so,“ grinst  er schon wieder.
Jarin, die anderen Kämpfer und er eröffnen das Feuer  auf die mittlerweile bis auf 50 Meter herangekommenen Feinde. Hin und  wieder jault eines der Tiere auf, wenn es einen Schuss abbekommen hat.
Von  hinten rücken weitere Gerger an, die mit schweren Waffen ihren Leuten  Feuerschutz geben. Überall schlägt es ein. Felsen explodieren und  überschütten die mutig kämpfenden Parler. Bisher sind noch keine  Verluste zu verzeichnen gewesen. Sie haben gute Deckung gefunden.  Urplötzlich hetzen vor ihnen aus der Deckung der vielen Felsbrocken die  Häckseler auf sie zu. Links von ihnen wird die andere Meute freigesetzt.
Die  Schlucht hallt wider vom fürchterlichen Gebell und gleichzeitigem  Gekreische der Tiere. Das alles bricht sich an den Felswänden und läuft  die Schlucht hinauf und hinunter. Es ist ein Höllenspektakel komponiert  für den Eingang in die Unterwelt.
„Das hält ja kein Ohr aus“, brüllt  Gerrit und ballert aus seiner Waffe, was das Zeugs hält. Ein großer Teil  der Angreifer, die hinter der Meute herläuft, wird von dem Feuer der  Verteidiger eliminiert.
Die Führer der beiden Häckselerrotten halten  sich in Deckung der Felsen. Sie lassen Jarin und seinen Leuten kaum eine  Chance sie zu treffen.
Gerrit, der nachgeladen hat und seine Waffe  erneut in Anschlag bringt, zwei Streifschüsse zieren bereits seine Arme,  sieht einen der riesigen Tigerwölfe vor sich auftauchen. Er steht  einige Meter entfernt vor ihm und blickt ihn an. Gerrit hebt die Waffen  und zielt genau auf eines der bös blickenden Augen der Bestie.
Bös blickende Augen? Er setzt die Waffe ab. Dann hebt er sie wieder vor das Auge und blickt genau durch das Zielfernrohr ...
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