Kurzbeschreibung: Roman Landgasthaus zum Hirsch
Für einen
kleineren ruhigen Ort, irgendwo in Deutschland, ist das „Landgasthaus
zum Hirsch“ der Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Hier finden die
Sitzungen des Gemeindevorstandes, die Hochzeitsfeiern, die Saufgelage
und auch die Totenfeiern statt. Die ganze Gemeinde liebt ihr Gasthaus,
das Edeltraud Sommer und ihr Vater Kurt gemeinsam führen. Edeltraud ist
vor kurzem von der Universität wieder in die heimischen Gefilde
zurückgekehrt. Sie hat Medizin studiert und auch schon promoviert. Sie
ist Ärztin. Allerdings weiß dies noch kein Mensch im Dorf.
Herbert
Proll ist als Bürgermeister für die Gemeinde zuständig. Er ist vor
unendlich vielen Jahren auf diesen Posten gewählt worden und hat ihn bis
heute inne. Er wird auch schon der ewige Bürgermeister genannt. Er
denkt, dass er der Vater von Edeltraud ist, da er vor vielen Jahren ein
kurzes intensives Verhältnis mit ihrer Mutter gehabt hat; allerdings war
dies, bevor Kurt Sommer sie geheiratet hatte. Kurt Sommer ist auch von
seiner zwischenzeitlich verstorbenen Frau darüber informiert worden.
Allerdings hat sie ihm nicht gesagt, wer der leibliche Vater von
Edeltraud ist. Sie wollte ihr gegebenes Versprechen, dem leiblichen
Vater von Edeltraud gegenüber, nicht brechen, keinem Menschen über ihre
damalige Verbindung etwas zu sagen.
Seit einigen Tagen herrscht
im Ort Unruhe. Es gab wie immer, nach einem großen Besäufnis im Hirsch,
eine heftige Auseinandersetzung. Keiner weiß mehr woran sich der Streit
entzündete. Nachdem die letzten Kämpfer noch tapfer ihre Bierkrüge
hochhielten, ging es dann wie immer um Frauen und Kinder. Dem
Bürgermeister Proll ist dann im stockbesoffenen Zustand herausgerutscht:
„Ich kann nicht nur Sohn; meine Tochter …“ Seine Stimme versagte, er
kippte vom Stuhl und fiel auf den Boden. Dabei verletzte er sich leicht
am Kopf und verabschiedete sich für den Rest der Nacht. In dem kleinen
Ort ging dieser Satz natürlich sofort von Mund zu Mund, denn der Kreis
der Zuhörer, die zwar auch alle mehr oder minder stark angetrunken
waren, konnten das nicht für sich behalten. So machte dieser anscheinend
so harmlos klingende Satz bis zum letzten Huhn im Dorf seine Runde. Der
Grund für die Jagd nach der Erkenntnis war, dass der Bürgermeister
überhaupt keine Tochter hatte, zumindest war das der Wissenstand der
Gemeinde. Das Rätselraten war groß. Der Bürgermeister gab keine weitere
Erklärung ab.
Der Sohn des Bürgermeisters, Gerhard kommt zurück
ins Dorf und interessiert sich, sehr zum Leidwesen seines Vaters, um
Edeltraud. Luise Proll, die Frau des Bürgermeisters unterstützt die
Bemühungen ihres Sohnes dagegen jedoch nachhaltig. Zusätzlich tauchen
plötzlich im Dorf die Geschwister: Herr und Frau von Ollersbaum auf.
Erwein Ruprecht von Ollersbaum, der wie Edeltraud Arzt ist, interessiert
sich ebenfalls für Edeltraud. Sie kennen sich vom Studium her. Er und
auch seine Schwester Klariska, Lenelotte die sich gerade von ihrem
Freund getrennt hat, mögen Edeltraud sehr. Sie wollen ein paar Tage in
dem Dorf am Ende der Welt verbringen.
Eine wichtige
gesellschaftliche Gruppierung in diesem wunderschönen Ort, natürlich im
Landgasthaus zum Hirsch daheim, ist die Skatrunde, die sich aus
honorigen aber auch etwas skurrilen Persönlichkeiten zusammensetzt.
Dieser Skatrunde steht vor, Max Alten, Chefbeamter im Bürgermeisteramt,
Hans Müller, Frisör, Anton Schmidt, Schreinermeister und natürlich der
Bürgermeister Herbert Proll.
Vollkommen überraschend für Erwein
und seine Schwester Klariska tauchen seine Eltern, Traugott, Frohwein
von Ollersbaum und seine Gattin Elara auf. Weiterhin erscheint eine
junge Dame, Elsa von Steinhauer, von Luise Proll am Bahnhof, sozusagen
aufgelesen und in den Hirsch gebracht. Sie sucht ihren leiblichen Vater.
Bis das Schicksal es tatsächlich schafft, alles am Ende auf wundersame Weise zusammenzufügen, hat es ordentlich zu tun.